Schülerinnen und Schüler - Zukunftsmacher von heute
Die heutige Schule gleicht einer Anstalt.
Schule generell gleicht einer Anstalt.
In der Frühe ziehen die Kolonnen mit hängenden Schultern und überlasteten Kreuzen den langen Weg ohne Motivation gradewegs zu allen sperrigen und hölzernen Stühlen.
Die Schule von morgen wird ebenfalls einer Anstalt gleichen.
Allerdings wird sich das winzige Detail des hölzernen Stuhles von den krummen und schmerzenden Rücken abwenden.
Das Ziel dieser Schrift ist es, den knarrenden hölzernen Teufel in die Flucht zu schlagen und so den in der Frühe ziehenden Kolonnen wenigstens das Elend zu ersparen, auf den von der Masse so genannten "Stühlen" zu sitzen.
Von nun an wird kein schlecht verschweißter, minderwertig produzierter Stuhl aus Holz den armen und wehleidigen Schüler plagen, deformieren und quälen.
Das Feindbild "Stuhl" wäre somit in die Flucht geschlagen. Die weiteren 481 Probleme, die uns in der Schule plagen, wird die kommende Generation weiterhin ertragen müssen.
Leif (16)
Bauhaus und meine Schule
Man möge sich jetzt einen Spielzeugkasten vorstellen aus Holz, in bunten Farben - große und kleine, dicke und dünne Steine. Sie sind rund, dreieckig, quadratisch oder trapezförmig. Es sind klare Formen ebenso funktional wie dekorativ. Hierin zeigt sich im Kern das Konzept des Bauhauses.
Walter Gropius sagte: ,,Der beherrschende Gedanke des Bauhauses ist also die Idee der neuen Einheit, die Sammlung der vielen Künste, Richtungen und Erscheinungen zu einem unteilbaren Ganzem, dass im Menschen selbst verankert ist und erst durch das lebendige Leben Sinn und Bedeutung gewinnt.“
Das Bauhaus ist eine Kunstschule die 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründet wurde. Die unkonventionellen Ansätzen und ihre völlig neue Ästhetik, die Funktionalität und Form miteinander verband, hat nach wie vor einen großen Einfluss auf die heutige Architektur. Sie orientierte sich an dem Motto ,,weniger ist mehr.“ Arbeiten und Entwürfe, die von Schülern und Lehrern zur Zeit des Bauhauses erschaffen wurden, wirken weiterhin in der zeitgenössischen Architektur fort. Wir profitieren, wie ich finde, vom Mut zum Neuen von diesen Menschen aus dieser Zeit, denn an vielen Gebäuden von heute kann man den Einfluss des Bauhauskonzeptes erkennen.
Die Gebäude sind meist würfelartig mit einem Flachdach. Häufig werden Glasvorhänge oder Lichtbänder eingebaut. Von außen meist in schlichtem Grau oder Weiß gehalten. Wie ich bei unserer kleinen Rundführung durch die Schule gelernt habe ist auch meine Schule nach dem Konzept des Bauhauses errichtet worden. Die Kaiserplatz Gesamtschule ist eine Schule mit zwei Etagen und Flachdach, die Klassenräume der fünfer- und sechser Schüler sind jeweils in einzelne Blöcke eingeteilt. An der Westseite des Schulgebäudes bei den Fünfern fügt sich an jeder Klasse ein eigener kleiner Garten an. Ebenso sind die Decken der Klassenräume hoch und mit langen Fenstern sowie Lichtbädern ausgestattet.
Im Fach „Kunst und Kultur“ befasste sich unser Kurs gemeinsam mit unserer Lehrerin Frau Jakobs und zwei Designstudentinnen mit dem Thema Bauhaus. Wir haben viel über die Ideen der Bauhäusler gehört, über das Prinzip der Werkstätten erfahren und damit entstand in unserem Kurs die Idee gemeinsam „Wohlfühl- Kriterien“ speziell für unsere Schule zu entwickeln. Uns allen waren Licht und Farbe am wichtigsten. Mit einem abgestimmten Licht-und Farbspiel, mit beruhigender und auffordernder Farbgebung könnte man, fanden wir, eine positive, entspannte und förderliche Lernatmosphäre erzeugen. Aber auch mit bequemem Mobiliar sowie einem logischen und gut verständlichen Leitsystem. So teilte sich unser Kurs in drei Arbeitsgruppen jeweils mit
verschiedenen Themen wie: Einrichtung, Möbeldesign und dem Thema Leitsystem ein. Ich war in der Gruppe „Leitsystem“. Gemeinsam mit einer Studentin entwickelten meine Gruppe und ich für unsere Schule farbige Icons, gut verständliche Symbole, die unter dem Motto „weniger ist mehr“ als Leitsystem in unserer Schule integriert werden könnten. Wir dachten uns für die unterschiedlichsten Bereiche mögliche Icons aus, die wir auf farbige, kreisförmige Hartpappe klebten. Das Icon soll die individuelle Räumlichkeit, die Farbe die Symbolhaftigkeit des jeweiligen Raumes darstellen. Für den Pausenhof - zum Beispiel- einen Baum mit einer Bank auf grünem Hintergrund oder für die Mensa -einen Apfel auf gelbem Hintergrund.
Durch unser gemeinsames Projekt „Wohlfühlen in der Schule“ habe ich Ideen entwickeln können, die mir persönlich Schule als Institution verbindlicher und freundlicher erscheinen lassen könnten. Man könnte z.B. durch kreative Ideen und praktische Mithilfe der Schüler die eigene Schule mitgestalten lassen. Dadurch entstünde persönlicher Bezug und Verantwortungsgefühl zum Lernort Schule. Im Sinne von Bauhaus könnte man das Unmögliche wagen, das es gelingt, die Gemeinschaft so zu fördern, dass man in der Menge und Vielfalt die Individualität nicht aus den Augen verliert.
Denn wer arbeitet nicht gerne an einem Ort, wo man sich wohlfühlen und sicher fühlen kann, wo man gesehen und gehört wird, wo sich Kreativität und Schulbuch ergänzen, und wo der Wunsch des Lernens ein Bedürfnis ist.
Hannah (16)